Notes of Lesvos: Ein Erfahrungsbericht in zwei Teilen

Teil 1: Eine Scheiße jagt die Nächste: Pushbacks und das neue Camp

Teil 2: Neues Camp Vastria oder „Welcome to hell – again!“

Seit das maßlos überfüllte Camp Moria im September 2020 abgebrannt ist, wurde ein “temporäres” Camp am Stadtrand von Mytilini errichtet. In Planung ist allerdings schon lange der neue Standort “Vastria”, ein von der EU finanziertes, geschlossenes Hochsicherheitsgefängnis mitsamt Stacheldraht-Zaun, Betonmauern und 24/7 Videoüberwachung. Spekulationen nach könnte diese neue Hölle, angedacht für circa 5000 Geflüchtete, im Februar 2023 eröffnet werden.

Das Camp entsteht inmitten eines brandgefährdeten Pinienwaldes in der Nähe einer Müllhalde, kilometerweit weg von asphaltierten Straßen und jeglicher Infrastruktur, wo sich die Bewohner*innen Verpflegung, Kleidung oder Beschäftigung organisieren könnten. Innerhalb der Mauern wird jeder Schritt der Bewohner*innen mithilfe eines digitalen Kontrollsystems aus Chipkarten, Bewegungsmeldern, Drohnen etc. überwacht.

Diese Hochsicherheitsfestung ist ein weiterer Angriff auf die Freiheit von People on the Move und zeigt erneut, wie rassistisch und menschenverachtend das “Friedensprojekt EU” tatsächlich ist.

Organisieren wir uns dagegen! Kämpfen wir gegen Überwachungsstaaten und gegen das patriarchal-kapitalistische, rassistische System! Für Bewegeungsfreiheit für ALLE!

 

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Monatsprogramm Jänner

Hier findest du unser aktuelles Monatsprogramm!

[DE], [EN]

Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 16 bis 22 Uhr!

  • 04.01., 18 Uhr: Diskussion: Politisch Diskutieren außerhalb der linken Bubble
  • 12.01., 19 Uhr: Briefe in den Knast
  • 13.01., ?? Uhr: Film im KIZ Royal: Unruh (Omd/eU)
  • 19.01., 18 Uhr: Offenes Raupen-Plenum
  • 24.01., 18 Uhr: Input & Diskussion: Mobilisierungen und Arbeiter*innenkämpfe in der globalen Logistik
  • 26.01., 17:30: Demo gwgen Femizide am Griesplatz

[EN]

Here you can find the current monthly program!

Program – January

Every Tuesday, Wednesday and Thursday from 4 to 10 pm!

  • 04th, 6pm: Discussion: Discussing Politics Outside the Left Bubble
  • 12th, 7pm: Letters to Prisoners
  • 13th, ?pm: Film screening at KIZ Royal: Unruh (Omd/eU)
  • 19th, 6pm: Open Plenary from Schwarze Raupe
  • 24th, 6pm: Input & Discussion: Mobilizations and Workers’ Struggles in Global Logistics
  • 26th, 5:30pm: Demonstration against Femicides at Griesplatz

 

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Recap: Mit der Latschdemo zur Revolution?

[DE], [EN]

Am 22.12.22 haben wir gemeinsam die Broschüre “Die autonome Bewegung ist tot! Lang lebe die autonome Bewegung!” gelesen und anschließend diskutiert.

Der Text ist eine Anregung für neue Ideen und analysiert die Strategien, die in der Linken gescheitert sind.

In der Diskussion haben wir über Hausbesetzungen in verschiedenen Gebieten gesprochen. Wir haben über Offenheit und den Sinn von Hausbesetzungen diskutiert.

In unserer Diskussion ging es auch um Demos und wie sie hier und in anderen Teilen der Welt sind. Mit welcher Motivation Demos veranstaltet werden, mit welchem Committment, welchen Gefühlen und welchem Ziel auf die Straße gegangen wird.
Ohne diese Überlegungen ist es unserer Meinung nach nichts weiter als eine Latschdemo!

Für eine Revolution benötigt es eine große Portion Wut, eine Analyse der Gesellschaft und ein kollektives Miteinander! Lasst uns gegen die kapitalistische Vereinzelung kämpfen! Lasst und im kleinen anfangen und mit Ideen und Aktionen immer größer werden! Solage, bis wir den rassistisch- und patriarchal-geprägten Kapitalismus überwunden haben. Bis wir in einer herrschaftsfreien Welt leben!

[EN]

Recap “With a slouch demonstration to a revolution?”

On 22.12.22 we read together the brochure “The autonomous movement is dead! Long live the autonomous movement!” and discussed it afterwards.

The text is a stimulus for new ideas and analyzes the strategies that have failed in the left.

In the discussion we talked about squats in different areas. We discussed openness and the meaning of squatting.

Our discussion was also about demos and how they are here and in other parts of the world. With what motivation demos are organized, with what commitment, what feelings and what goal is taken to the streets.
Without these considerations, in our opinion, it is nothing more than a lame demo!

For a revolution it needs a big portion of anger, an analysis of the society and a collective togetherness! Let’s fight against capitalist isolation! Let’s start small and grow bigger and bigger with ideas and actions! Until we have overcome the racist and patriarchal capitalism. Until we live in a world free of domination!

 

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Recap: Wie schützen wir uns vor dem Überwachungsstaat?

[DE], [EN]

Gestern, am 13.12., haben zwei Genoss*innen die Broschüre „Surveillance Self Defence – A Collective Matter“ in der Schwarzen Raupe vorgestellt.

Neben wichtigen Infos zur Selbstverteidigung gegen Überwachung seitens Nationalstaaten und Unternehmen, teilten sie auch Skills mit uns, wie wir uns bestmöglich gegen die Überwachung schützen können. Ein zentrales Anliegen dabei ist, dass wir als Individuen sobald es um Kommunikation geht, nicht unabhängig sein können. Nur dann können wir uns gemeinsam um die kollektive Sicherheit und den Schutz vor Überwachung kümmern. Wir hängen in Sachen Kommunikation voneinander ab und müssen uns deshalb auch vertrauen können. Wir müssen lernen, Fehler zuzugeben und damit auch entsprechend umzugehen.

Die Genoss*innen bezogen sich hierbei jedoch nicht ausschließlich auf die digitale Welt. Sie ergänzten die Broschüre um einen sensibilisierten, bewussten und sicheren Umgang in der analogen Kommunikation. “Surveillance Self Defence” betrifft und geht uns alle an, weil jede*r von uns Daten produziert die dann von Staaten und Unternehmen ausgewertet oder kapitalisiert werden können.

Die Dinge, die gestern bei uns hängen geblieben sind, sind:

  • Sicherheit und Bequemlichkeit müssen in jedem Schritt abgewogen werden. Um die Entscheidung treffen zu können, müssen wir über die Konsequenzen Bescheid wissen.
  • Tastenhandys sind nicht sicher. Kommunikation über SMS und Telefonie ist nicht verschlüsselt. Smartphones sind nicht sicher. Alle beide verraten viel über deinen Standort. Lasst euer Handy auch mal daheim! 🙂
  • Updates machen! (Verschlüsselte) Backups machen!
  • Es gibt einen Haufen linker Tech-Kollektive, die alle relevanten Informationen unterschiedlich niederschwellig aufbereiten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Verfügung stellen. Riseup, Systemli & Co. freuen sich immer über Spenden!

[EN]

Recap “how do we protect ourselves from the surveillance state?”

Yesterday, on the 13th of December, two comrades presented the brochure “Surveillance Self Defence – A Collective Matter” in the Black Caterpillar.

In addition to important information about self-defense against surveillance by nation states and corporations, they also shared skills with us on how we can best protect ourselves against surveillance. A central concern is that we as individuals cannot be independent as soon as it comes to communication. Only then can we work together to ensure collective security and protection against surveillance. We depend on each other when it comes to communication, so we need to be able to trust each other. We must learn to admit mistakes and deal with them accordingly.

However, the comrades did not refer exclusively to the digital world. They supplemented the brochure with a sensitized, conscious and secure approach to analog communication. “Surveillance self-defence” affects and concerns us all, because each of us produces data that can then be evaluated or capitalized on by states and companies.

The things that stuck with us yesterday are:

  • Security and convenience must be weighed at every step. To make the decision, we need to know about the consequences.
  • Push-button cell phones are not secure. Communication via SMS and telephony is not encrypted. Smartphones are not secure. Both reveal a lot about your location. Leave your cell phone at home once in a while! 🙂
  • Make updates! Make (encrypted) backups!
  • There are a bunch of left-wing tech collectives that provide all the relevant information in varying degrees of low-threshold and provide step-by-step instructions. Riseup, Systemli & Co. are always happy about donations!
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Demo: Silvester zum Knast!

Das Knastsystem ist nicht reformierbar, denn es ist von Grund auf falsch, hier und überall. Es macht keine “besseren” Menschen, es trägt nicht zur Lösung sozialer Konflikte bei. Das herrschende, auf Konkurrenzdenken und Ungerechtigkeit basierende System sperrt Menschen weg, oder schiebt sie ab. Um auf der einen Seite alles “unerwünschte” von sich zu stoßen und auf der anderen Seite diejenigen, die verzweifelt nach der Freiheit suchen, abzuschrecken und Exempel zu statuieren.
Dies geschieht nicht zufällig, sind es doch bürgerliche, kapitalistische, patriarchale und rassistische Interessen, Gesellschaften so zu gestalten, wie einige wenige es möchten.
Wir alle stimmen diesem zerstörerischen und menschenverachtenden System tagtäglich zu, solange wir uns nicht organisiert und aktiv dagegen auflehnen.

Die herrschenden Normen legen fest, was falsch und was richtig ist, was geschützt und was bestraft werden muss. Gesetze und Regeln eines patriarchal-kapitalistischen Systems, denen sich alle unterwerfen müssen. Die Logik der Bestrafung und des daraus resultierenden Einsperrens gilt es zu durchbrechen. Dabei ist die Abschaffung aller Zwangsanstalten nur innerhalb eines Prozesses möglich, welcher die gesamten aktuellen Zustände umwirft, um eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu ermöglichen.

Nutzen wir unsere Solidarität und unsere gegenseitige Hilfe, um all diese Mauern Stein für Stein einzureißen.

Für eine Welt ohne Grenzen, Mauern und Knäste!
In Solidarität mit allen Gefangenen überall!

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Monatsprogramm Dezember

Hier findest du unser aktuelles Monatsprogramm!

[DE], [EN]

Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 16 bis 22 Uhr!

    • 08.12., 19 Uhr: Briefe in den Knast & Küche für Alle
    • 13.12., 18 Uhr: Input & Diskussion: Wie schützen wir uns vor dem Überwachungsstaat?
    • 15.12., 18 Uhr: Offenes Raupen-Plenum
    • 22.12., 18 Uhr: Diskussion: Mit der Latschdemo zur Revolution?
    • 24.12., 17 Uhr: Küche für Alle
    • 29.12., 17:30 Uhr: Demo gegen Femizide (Griesplatz)
    • 31.12., 19 Uhr: Demo: Silvester zum Knast!

[EN]

Here you can find the current monthly program!

Program – December

Every Tuesday, Wednesday and Thursday from 4 to 10 pm!

    • 08th, 7pm: Letters to Prisoners & Food for All
    • 13th, 6pm: Input & Discussion: Surveillance Self Defence
    • 15th, 6pm: Open Plenary from Schwarze Raupe
    • 22nd, 6pm: Discussion: With Demonstrations to Revolution?
    • 24th, 5pm: Food for All
    • 29th, 5:30pm: Demonstration against Femicides at Griesplatz
    • 31st, 7pm: New Year’s Eve Noise Demonstration

 

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Recap “Anti-autoritär organisieren in Graz”

[DE], [EN]

Gestern Abend haben sich im Rahmen der Veranstaltung „Anti-autoritär organisieren in Graz“ verschiedene Gruppen vorgestellt und uns einen Einblick in ihre Arbeit gegeben.

Durch die Vorstellung der jeweiligen Aufgaben, Selbstverständnisse und Kämpfe der anti-autoritär organisierten Gruppen haben wir einen Eindruck davon bekommen wie viele Ansatzpunkte es gibt, um für ein gutes Leben zu kämpfen. Denn auch wenn wir in Graz diverse Gruppen mit individuellen Ansatzpunkten sind, sind wir uns darin einig, dass dieses gute Leben mit dem Überwinden des Patriarchat, dem Kapitalismus und der Bekämpfung des Faschismus verbunden ist. Im Anschluss an die Vorstellung gab es die Zeit und den Raum für eine weitere Vernetzung und den Austausch zwischen Aktivist*innen und Personen die motiviert sind, den „Normalzustand“ ins Wanken zu bringen. Denn gemeinsam und solidarisch können wir die Isolation und die Vereinzelung überwinden, in die uns dieses System nur zu gerne zwingt.
Der gestrige Abend hat gezeigt, dass wir gemeinsam für das gute Leben für alle kämpfen – in Graz und Überall.

 

[EN]

Recap “How to organize anti-authoritarian in Graz”

Yesterday evening, in the context of the event “Anti-authoritarian organizing in Graz”, different groups and forms of organization presented themselves and gave us an insight into their work.

By presenting the respective tasks, self-conceptions and struggles of the anti-authoritarian organized groups, we got an impression of how many starting points there are to fight for a good life. Because even if we in Graz are diverse groups having individual approaches, we all agree that this good life is connected with overcoming patriarchy, capitalism and fighting fascism. After the introduction there was time and space for further networking and exchange between activists and people who are motivated to overturn the “normal state”. Because together and in solidarity we can overcome the isolation and the isolation into which this system forces us only too willingly.
Yesterday evening showed that we are fighting together for a good life for all – in Graz and everywhere.

 

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Monatsprogramm November

Hier findest du unser aktuelles Monatsprogramm!

[DE], [EN]

Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 16 bis 22 Uhr!

    • 03.11., 18 Uhr: TINALF*-Abend Film & Diskussion: Feminist Anti War Resistance
    • 09.11., 18 Uhr: Anti-autoritär organisieren in Graz
    • 10.11., 19 Uhr: Briefe in den Knast (Schreibwerkstatt)
    • 16.11., 18 Uhr: Filmabend: Sad but True: Ivan. In Memory of Our Friend
    • 24.11., 17:30 Uhr: Kundgebung gegen Femizide am Griesplatz
    • 28.11., 19 Uhr: gr.antifa Café mit der IG24
    • 30.11., 18 Uhr: Allyship-Café: Anti-Rassismus

[EN]

Here you can find the current monthly program!

Program – November

Every Tuesday, Wednesday and Thursday from 4 to 10 pm!

    • 03rd, 6pm: TINALF*-Discussion: Feminist Anti War Resistance (dt)
    • 09th, 6pm: How to organize anti-authoritarian in Graz
    • 10th, 7pm: Letters to Prisoners
    • 16th, 6pm: Film Screening: Sad but True: Ivan. In Memory of Our Friend. (dt)
    • 24th, 5:30pm: Demonstration against Femicides at Griesplatz
    • 28th, 7pm: gr.antifa-Café with IG24
    • 30th, 6pm: Allyship-Café: Anti-Racism
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Recap zum Vortrag über das Buch “Lumpenproletariat”

[DE], [EN]

Gestern war der Autor Christopher Wimmer in der Schwarzen Raupe und hat sein Buch “Lumpenproletariat” vorgstellt.

Das Buch gibt einen Einblick, wie Karl Marx und Friedrich Engels den Begriff “Lumpenproletariat” prägten. Dieser bot ihnen die Möglichkeit, ihre Prognosen aus den Revolutionsjahren 1848/49 zu beurteilen. Sie propagierten, schuld an der Niederlage der Revolutionen seien neben der eigenen Schwäche des Proletariats auch “sozial Degradierte, von den Herrschenden korrumpierbare und daher im Klassenkampf passive oder ambivalent agierende Teile der sozialen Unterschichten” gewesen: also das Lumpenproletariat.

Lenin und Mao beispielsweise betrachteten das Lumpenproletariat strategisch und betonten die Bedeutung dieser Klasse, die nicht vom Kapitalismus absorbiert worden war – sie erkannten aber auch die Notwendigkeit ihrer revolutionären Führung.
Aus alledem ergibt sich ein drastischer Widerspruch zwischen reaktionärem Opportunismus (Marx) und einer existentiellen Nähe zum radikalen Bruch mit der Gesellschaft (Bakunin, Fanon), dem Christopher Wimmer in dem Buch auf den Grund geht.

In der anschließenden Diskussion sprachen wir darüber, was mensch heute mit dem Begriff “Lumpenproletariat” anfangen kann und auch über Beispiele für soziale Kämpfe, die sich jenseits der Organisationen der Arbeiter*innenbewegung abspielten. Wir sprachen auch darüber das es an Karl Marx viel zu kritisieren gibt.

 

[EN]

Recap of the talk about the book “Lumpenproletariat”

Yesterday, author Christopher Wimmer was at “Schwarze Raupe” and presented his book “Lumpenproletariat”.

The book takes a look at how Karl Marx and Friedrich Engels coined the term “lumpenproletariat”. This provided them with the opportunity to assess their predictions from the revolutionary years of 1848/49. They propagated that the defeat of the revolutions was due not only to the proletariat’s own of the proletariat were “socially degraded, corruptible by the rulers and therefore passive or and therefore passive or ambivalent in the class struggle”: the lumpenproletariat.

Lenin and Mao, for example, looked at the lumpenproletariat strategically and stressed the importance of this class, which had not been absorbed by capitalism, but also recognised the necessity of its revolutionary leadership.
From all this emerges a drastic contradiction between reactionary opportunism (Marx) and an existential proximity to a radical break with society (Bakunin, Fanon), which Christopher Wimmer explores in the book.

In the discussion that followed, we talked about what people today can do with the term “lumpenproletariat” and talked about examples of social struggles that took place beyond the organisations of the workers’ movement. We also talked about the fact that there is a lot to criticise about Karl Marx.

 

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Recap zum Vortrag “Über das illegalisierte Leben in Österreich”

[DE], [EN]

Am Dienstag war eine Person der Initiative Rückkehrzentren Schließen in der Schwarzen Raupe und erzählte über die Lager Bürglkopf, Schwechat und Traiskirchen. Die vortragende Person, die selbst in den drei Lagern untergebracht war, berichtete über die Zustände dort und auch über das Leben als illegalisierte Person in Österreich.

Im Abschiebelager Bürglkopf wird die Isolation auf die Spitze getrieben. Das Lager befindet sich auf 1250 meter Seehöhe. Vom Lager läuft man eine Stunde bis zum nächsten Haus und drei Stunden bis zum nächsten größeren Ort. Von 22:00 bis 06:00 ist es den Menschen verboten, das Lager zu verlassen. Das Fernbleiben für auch nur einen Tag wird mit hohen Geld- oder Haftstrafen sanktioniert.
Im Juni 2019 begaben sich 17 Bewohner*innen in einen 28 tägigen Hungerstreik um gegen ihre dortige Zwangsunterbringung zu protestieren.

Generell wird der Zugang zu ärztlicher Versorgung für illegalisierte Menschen extrem erschwert. Während der Corona Pandemie waren Menschen darauf angewiesen, dass Tests in den Lagern gemacht werden – denn ohne Ausweis und Versicherung gab es keine andere Möglichkeit.
Doch Corona-Maßnahmen gab es nicht, Masken bekamen nur Cops. Und wenn sich eine Person mit Corona infizierte, wurde er nicht von den Zimmerkolleg*innen isoliert und so wurden Lager strategisch “durchseucht”.

Hier zeigt sich, dass Selbstorganisation notwendig ist. Denn auf den Staat können wir uns nicht verlassen.
Der Kontakt zur Außenwelt und gemeinsame Ausflüge sind wichtig für Menschen, die in diesen Lagern zwangsisoliert werden. Das hat sich zum Beispiel auch die Initiative Rückkehrzentren Schließen als Ziel gesetzt. Sie gehen mit den Menschen spazieren, organisieren Ausflüge und stellen auch Hilfe bei bürokratischen Hürden.

Anschließend haben wir darüber gesprochen wie wir das System bekämpfen können und wie wichtig es ist, die rassistische, patriarchale “Festung Europa” zu bekämpfen.
Durchbrechen wir die Isolation – kämpfen wir gemeinsam!

 

[EN]

Recap of the talk “About illegalized life in Austria”

On Tuesday, a person from the initiative Rückkehrzentren Schließen was in the Schwarze Raupe and talked about the camps Bürglkopf, Schwechat and Traiskirchen. The person who gave the presentation, who himself was accommodated in the three camps, reported about the conditions there and also about life as an illegalized person in Austria.

In the deportation camp Bürglkopf, isolation is taken to the extreme. The camp is located at 1250 meters above sea level. From the camp you walk one hour to the next house and three hours to the next bigger village. From 10pm to 6am people are forbidden to leave the camp. Staying away for even one day is sanctioned with heavy fines or imprisonment.
In June 2019, 17 residents went on a 28-day hunger strike to protest their forced placement there.

In general, access to medical care for illegalized people is extremely difficult. During the Corona pandemic, people relied on tests being done in the camps – because without ID and insurance, there was no other option.
But Corona measures did not exist; only cops got masks. And if a person became infected with Corona, he was not isolated from his roommates, so camps were strategically “contaminated.”

This shows that self-organization is necessary. Because we cannot rely on the state.
Contact with the outside world and joint excursions are important for people who are forcibly isolated in these camps. This is also the goal of the initiative Rückkehrzentren Schließen. They go for walks with people, organize excursions and also provide help with bureaucratic hurdles.

Afterwards we talked about how we can fight the system and how important it is to fight the racist, patriarchal “Fortress Europe”.
Let’s break the isolation – let’s fight together!

 

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