Recap ABC Kyiv

[DE], [EN]

Am Mittwoch war eine Gefährtin von ABC Kyiv zu Besuch, welche mit uns über die aktuelle Lage und anarchistische Perspektiven in der sogenannten Ukraine gesprochen hat.
Nach einem kurzen Überblick über den 1. Maidan 2004 und den 2. Maidan 2014 – also große Aufstände in der sogenannten Ukraine – sprach die Gefährtin über Russlands gewaltvollen Besetzungen der Krim und des Donbass. Diese Besetzungen passierten schon 2014.
Putins Krieg in der Ukraine dauert nun also schon über 8 Jahre und hat den Menschen in der Ukraine ein Leben in ständiger Gefahr eingebracht, noch bevor Russlands Offensive im Februar 2022 begann.

Schon vor dieser Offensive waren ukranische Linke und Anarchist*innen insbesondere in der selbstorganisierten Hilfe für Geflüchtete aus Russland und Weißrussland aktiv. Mit dem Vorrücken der russischen Armee und den Bombardierungen war der Punkt erreicht, an dem sich die Aktivist*innen neu orientieren mussten und sich zwischen dem bewaffneten Kampf, logistischer Unterstützung oder der Flucht entscheiden mussten.
So war die Entscheidung, insbesondere von Anarchist*innen, sich der Armee anzuschließen keine Entscheidung welche in Friedenszeiten denkbar gewesen wäre. Doch die Gefährtin betonte auch, dass sich die Lebensrealität zu Kriegsbeginn auf den Kopf stelle und sich auch die Perspektiven von Anarchist*innen (temporär) veränderten.
Es gründeten sich in dieser Zeit verschiedene Bündnisse, die seit dem Beginn der Offensive in 2022 die Menschen im Krieg, als auch in den besetzten Gebieten unterstützen. Ein weiterer sehr wichtiger Teil ist die Öffentlichkeitsarbeit für Gefährt*innen in russischer Gefangenschaft.

Insbesondere möchten wir auf unsere Freund*innen von ABC Kyiv, Solidarity Collectives und auch auf gnip (Good Night Imperialist Pride) und TACTICAID verweisen. Trotz des anhaltenden Kriegs und der dadurch immensen psychischen Belastung und physischen Gefahren gibt es in der sogenannten Ukraine als auch transnational unzählige Aktivist*innen, die für eine lebenswerte Perspektive kämpfen, was zeigt, wie stark die Solidarität unter Menschen bezüglich des Kriegs in der sogenannten Ukraine ist.

[EN]

Recap ABC Kyiv

On Wednesday, a comrade from ABC Kyiv visited us and talked to us about the current situation and anarchist perspectives in so-called Ukraine.
After a brief overview of the 1st Maidan in 2004 and the 2nd Maidan in 2014 – major uprisings in so-called Ukraine – the companion talked about Russia’s violent occupations of Crimea and Donbass. Those occupations happened back in 2014.
So Putin’s war in Ukraine has been going on for over 8 years now, and has brought the people of Ukraine a life of constant danger even before Russia’s offensive began in February 2022.

Even before this offensive, Ukrainian leftists and anarchists were active, especially in self-organized aid for refugees from Russia and Belarus. With the advance of the Russian army and the bombardments, the point was reached where activists had to reorient themselves and choose between armed struggle, logistical support or flight.
Thus, the decision, especially of anarchists, to join the army was not a decision that would have been conceivable in peacetime. But the companion also emphasized that the reality of life turned upside down at the beginning of the war and that the perspectives of anarchists also changed (temporarily).
Various alliances were formed during this time, which have been supporting people in the war as well as in the occupied territories since the beginning of the offensive in 2022. Another very important part is the public relations work for companions in Russian captivity.

In particular, we would like to refer to our friends from ABC Kyiv, Solidarity Collectives and also to gnip (Good Night Imperialist Pride) and TACTICAID. Despite the ongoing war and the immense psychological stress and physical dangers, there are countless activists in so-called Ukraine as well as transnationally who are fighting for a livable perspective, which shows how strong the solidarity is among people regarding the war in so-called Ukraine.

 

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